Bekämpfung des Phänomens Hütchenspielbetrug

Das Phänomen Hütchenspielbetrug hat sich seit drei Jahrzehnten in Berlin als bislang unterschätztes Nischenphänomen etabliert. Fakt ist jedoch, dass diese Straftat ebenfalls von organisierten, grenzüberschreitenden, gewohnheitsmäßig und notorisch operierenden Tätergruppierungen geprägt und durchgeführt wird und somit unter die Rubrik Organisierte Kriminalität fällt. 

Hütchenspielbetrügereien spielen sich überwiegend im öffentlichen Raum mit hoher Personendichte in den europäischen Metropolen in Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik, Italien, Spanien und eben auch in Berlin ab. Insbesondere an sogenannten „Touri-Hotspots“ sind Hütchenspielergruppierungen präsent und täuschen den Opfern durch ihr unverfrorenes und äußerst professionelles Vorgehen eine reelle Gewinnchance vor. Die Realität ist aber: Man verliert immer!

Die kriminellen Banden scheinen bezogen auf Deutschland vor allem an den touristischen Brennpunkten der Berliner Innenstadt von Strafverfolgung und juristischen Konsequenzen unbeeindruckt zu sein. Die in Berlin registrierten Straftaten teilen sich in 25 % Eigentumsdelikte und 75 % Betrugsdelikte auf.

Die Brennpunktermittlungen im Teilprojekt Hütchenspielbetrug konzentrieren sich auf einen europäischen Ansatz, um dem kriminellen Phänomen effektiver begegnen zu können. Dafür sind projektbezogen folgende Schritte geplant:

• Anwendung neuer Überwachungstaktiken mit verdeckter Spezialtechnik
• Verbesserte Beweissicherung durch optoelektronische Hilfsmittel (Drohnen)
• Workshops und internationale Netzwerkkonferenzen mit polizeilichen Expertinnen und Experten anderer betroffener Städte in EU-Mitgliedstaaten und in Großbritannien
• Präventionsmaßnahmen durch öffentlich visualisierte und rundfunkbasierte Spots
• Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und des Vertrauens in staatliche Kontrolle zur Verhinderung privater finanzieller Verluste

Final sollen die so untereinander abgestimmten Maßnahmen der EU-Polizeibehörden der Metropolen eine maximale Täterfrustration entfalten, die den hochmobilen gewerbs- und gewohnheitsmäßig arbeitenden Gruppen eine Aufrechterhaltung ihres kriminellen Handelns unmöglich macht und die Nische für das Phänomen endgültig schließt.